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Studie zum Biogaspotential im Kanton Schaffhausen weist Potential aus

08.09.2014

Am letzten Freitag wurden die Ergebnisse der vom Baudepartement in Auftrag gegebenen Studie zum Biogaspotential im Kanton Schaffhausen auf dem Bauernhof der Familie Winzeler in Thayngen den Landwirten, Gemeindevertretern sowie weiteren interessierten Gästen vorgestellt. Gemäss Studie wurden 19 Regionen gefunden, die sich für den Bau einer landwirtschaftlichen Biogasanlage eignen würden. Bis zum Jahr 2020 sollen deshalb 20 % des verfügbaren Gesamtpotentials an Hofdünger energietechnisch durch Vergärung verwertet werden, bis zum Jahr 2035 35 %. Damit sollen ca. 6 GWh/a Strom und 4 GWh/a Wärme aus heimischen Ressourcen erzeugt werden.

Energie aus Biomasse nimmt in der energiepolitischen Strategie des Kantons Schaffhausen als Beitrag an die zukünftige Energieversorgung einen wichtigen Platz ein. In der «Kantonalen Energie-Strategie» ist die Nutzung der Energie aus Biomasse ein zentraler Baustein.

Während die energietechnische Verwertung von Holz zur Wärmegewinnung in den letzten Jahren zugenommen hat, werden insbesondere die landwirtschaftlichen Ressourcen zur Energiegewinnung noch wenig genutzt. Hofdünger (Gülle und Mist), Erntereste, Zwischenfrüchte und Co-Substrate sind die Stoffe, die als feuchte Biomasse in einer Biogasanlage durch Vergärung Strom und Wärme produzieren könnten. Heute wird feuchte Biomasse im Kanton Schaffhausen lediglich in zwei Biogasanlagen energietechnisch genutzt.

Der Kanton Schaffhausen hat sich daher zum Ziel gesetzt, das Potential von Biogas aus feuchter Biomasse zu ermitteln, Massnahmen zur Förderung der Biogasproduktion zu erarbeiten und diese umzusetzen.

In der vom Baudepartement in Auftrag gegebenen Studie werden Regionen mit hohem Aufkommen an Hofdünger aufgezeigt. Bei der Beurteilung der Standorte wurden zum Beispiel die Distanz zum Wohngebiet, die Grösse der landwirtschaftlichen Betriebe und die Nähe zu Grundwasserschutzzonen berücksichtigt. Es wurden 19 Regionen gefunden, die sich für den Bau einer landwirtschaftlichen Biogasanlage eignen würden. Gemäss der Bewertung sind sieben Regionen für den Bau einer Biogasanlage sogar sehr gut geeignet: Wilchingen, Neunkirch, Gächlingen-Hallau-Oberhallau, Schleitheim-Beggingen, Merishausen, Bibern und Barzheim.

Unter Federführung der Energiefachstelle wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Verein Landenergie Schaffhausen, dem Interkantonalen Labor, dem Landwirtschaftsamt, dem Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, dem Schaffhauser Bauernverband und der Fa. Ernst Basler + Partner AG Massnahmen erarbeitet, die zu einem deutlichen Ausbau der Biogasproduktion führen sollen. So sollen zum Beispiel durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und eine Erweiterung des Beratungsangebots für Landwirte Hürden auf dem Weg zur Realisierung abgebaut werden. Mit Investitionshilfen für landwirtschaftliche Biogasanlagen soll zudem der Zubau weiterer Biogasanlagen unterstützt werden.

Auf Grundlage dieser Studie wurde ein Umsetzungskonzept erstellt und zusammen mit der Studie veröffentlicht. Darin sind das Vorgehen zur Realisierung der Massnahmen, sowie quantitative und zeitliche Ziele festgelegt. Zur Finanzierung der erarbeiteten Massnahmen werden Mittel aus der Förderabgabe auf die Netznutzung verwendet. Dies setzt voraus, dass die entsprechenden politischen Zustimmungen zum ersten Massnahmenpaket zum Ausstieg aus der Kernenergie erfolgen.

Gestützt auf das Umsetzungskonzept wird die Energiefachstelle als ersten Schritt die Biogasberatungsstelle Arenenberg beauftragen, zusammen mit dem Verein Landenergie Schaffhausen den Kontakt zu den Landwirten in den bestgeeigneten Regionen aufzunehmen und eine Erstberatung anzubieten. Bei positivem Ergebnis wird der Landwirt durch die nächsten Schritte begleitet (z.B. bei der Erstellung einer Machbarkeitsstudie und der Projektausarbeitung bis hin zur Realisierung).

Mit Schwerpunkt auf die sieben bestgeeigneten Regionen sollen bis zum Jahr 2020 20 % des verfügbaren Gesamtpotentials an Hofdünger energietechnisch durch Vergärung verwertet werden, bis zum Jahr 2035 35 %. Damit sollen ca. 6 GWh/a Strom und 4 GWh/a Wärme aus heimischen Ressourcen erzeugt werden. Die Studie und das Umsetzungskonzept stehen ab kommendem Montagvormittag auf www.energie.sh.ch zum Download bereit.

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