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Wir haben genügend Siedlungsflächen für moderate Bevölkerungsentwicklung

20.08.2013

Der Kanton Schaffhausen mit einer Bevölkerung von knapp 78'000 Einwohnern strebt bis 2030 eine moderate Bevölkerungszunahme im bisherigen Ausmass von 0.5 % bis max. 0.8 % an. Die Bevölkerung würde dann rund 85'000 bis 90'000 betragen. Ein Bericht der ETH Zürich, welcher nach der Methode Raum+ (siehe unten) erarbeitet wurde, zeigt nun auf, dass im Kanton Schaffhausen grundsätzlich genügend Bauparzellen vorhanden sind. Diese sind mehrheitlich «baureif» und könnten überbaut werden. Das Angebot entspricht jedoch nicht immer der Nachfrage, d.h. die freien Parzellen sind teilweise am «falschen» Ort oder an der «falschen» Lage.

Mit der Methode Raum+ der ETH Zürich liegt erstmals eine aktuelle Übersicht über noch unüberbaute, verfügbare und nicht verfügbare Siedlungsflächen vor. Sie wurden in allen Gemeinden gleichzeitig und mit einer einheitlichen Methodik erfasst. Dabei spielt nicht nur die Menge eine Rolle, sondern es wurden auch qualitative Informationen erhoben wie beispielsweise die Einstellung der Grundeigentümer zur Veräusserung, die Nachfrage nach den Parzellen oder Entwicklungshemmnisse wie Altlasten oder eine unsichere Rechtslage.

Der Bericht zeigt auf, dass im Kanton Schaffhausen die Siedlungsflächenreserven insgesamt 405 ha betragen. Davon entfallen 207 ha auf Wohn- und Mischzonen. Sie sind hauptsächlich unbebaut und grösstenteils erschlossen und baureif. Diese Fläche entspricht einem Potential von 8'000 - 22'000 zusätzlichen Einwohnern. Die Stadt Schaffhausen, die drei Gemeinden der Kernagglomeration - Beringen, Neuhausen am Rheinfall und Thayngen sowie die beiden regionalen Zentren Neunkirch und Stein am Rhein verfügen als Hauptentwicklungsräume über zwei Drittel der Gesamtreserven. Dies ist eine gute Ausgangslage, um die Siedlungsentwicklung gemäss dem Kantonalen Richtplan umzusetzen. Danach ist die Siedlungsentwicklung primär auf das kantonale Zentrum sowie die regionalen Zentren auszurichten. Zudem sind die für die Gemeindeentwicklung zur Verfügung stehenden Bauzonen grundsätzlich auf das heutige Flächenmass festzusetzen.

Mit dem Bericht «Raum+ Schaffhausen» wird die Grundlage für ein aktives Siedlungsflächenmanagement gelegt. Die Gemeinden sind nun gefordert, massgeschneiderte Lösungen zu erarbeiten, die eine dem Ort und der Bevölkerung angepasste Nutzung und Entwicklung erlauben. Der Kanton wird die Gemeinden dabei unterstützen, im Rahmen der bevorstehenden Revision des Baugesetzes die dazu erforderlichen Vorschriften erlassen und die Koordination über die Gemeindegrenzen hinweg sicherstellen.

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Die Methode Raum+ ermöglicht die einfache Erfassung von Siedlungsflächenreserven und deren Nachführung. Vorbereitete GIS-Analysen werden zusammen mit den Gemeindevertretern geprüft und angepasst sowie Grössenordnung, Lage und Qualitäten der Flächen der für die Innenentwicklung in Frage kommenden Flächen erhoben. Die daraus resultierende einheitliche, von den Akteuren getragene Flächenübersicht ermöglicht eine sachgerechte Lagebeurteilung und legt damit die Basis für weitere Schritte.

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