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Höhere Erlebnisdichte gefordert

01.11.2011

Mit einem Anteil von 3,1 Prozent am Bruttoinlandprodukt (BIP) und 4,4 Prozent an der Beschäftigtenzahl hat der Tourismus im Kanton Schaffhausen eine namhafte wirtschaftliche Bedeutung. Zu wünschen übrig lässt jedoch die Erlebnisdichte. Dies zeigt eine Studie, die das kantonale Volkswirtschaftsdepartement im Hinblick auf die Erneuerung des Tourismusgesetzes erstellen liess. Potenzial zu wenig genutzt Zwar kann unsere Region mit dem Rheinfall und den pittoresken Altstädten von Schaffhausen und Stein am Rhein punkten, doch ist die Erlebnisdichte zu gering und das vorhandene Potenzial wird zu wenig ausgeschöpft. Die Besucherinnen und Besucher von auswärts bleiben nicht lange genug in unserer Gegend, um hier auch übernachten zu müssen. Voraussetzung für die Steigerung der Anzahl Übernachtungen von Touristen ist aber eine Aufenthaltsdauer von mindestens sechs bis sieben Stunden. Mit dem Bodensee und dem Schwarzwald bestehen in unmittelbarer Umgebung zwei starke internationale Marken, deren Synergiepotenzial für den Schaffhauser Tourismus verstärkt genutzt werden sollte. Tourismus mit Querschnittfunktion Wie andernorts zeigt sich auch im Kanton Schaffhausen deutlich, dass der Tourismus eine typische Querschnittsbranche ist: Es profitieren nicht nur Leistungsträger wie das Hotel- und Gastgewerbe, die Schifffahrt oder kulturelle Institutionen, sondern auch andere Bereiche, namentlich der Detailhandel. Die meisten Leistungsträger leben aber nicht nur vom Tourismus, sondern auch von Einheimischen. Touristische Angebote sind dementsprechend auch wichtig für die Freizeitgestaltung der lokalen Bevölkerung und tragen massgeblich zur Attraktivität der Standortregion als Wohn- und Arbeitsort bei. Sensible Hotelbranche Die Schaffhauser Hotellerie wird im Vergleich zur gesamten Schweiz unterdurchschnittlich frequentiert. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Der Geschäftstourismus sorgt zwar über das ganze Jahr verteilt für den Grossteil der Hotelübernachtungen. An den Wochenenden wird das Angebot aber schlecht genutzt. Auch generiert der starke Freizeittourismus über das ganze Jahr gesehen nur wenig Übernachtungen und ist zudem stark auf den Sommer fokussiert. Weiter besteht bei der Frage der Angebotsgestaltung eine Diskrepanz zwischen Geschäfts- und Freizeittourismus; diese gilt es zu überbrücken. Dennoch werden von den im Rahmen der Studie befragten Akteuren neue Übernachtungsangebote gefordert. Insbesondere fehlt es an Betrieben, die auch grössere Gruppen beherbergen können. Die durch neue Hotels hervorgerufene Kapazitätsausweitung könnte zu Strukturanpassungen führen, was aus Kundensicht durchaus begrüssenswert wäre. Angebotsgestaltung dank Zusatzfinanzierungen Mit der projektorientierten Vergabe von Bundesgeldern der Neuen Regionalpolitik (NRP) und dem Zugang zu kantonalen Geldern der regionalen Standortentwicklung (RSE) stehen für die touristische Angebotsgestaltung zusätzliche Mittel zur Verfügung. Auch die Gelder, die daneben beispielsweise von der Jakob und Emma Windler-Stiftung in Tourismusprojekte in Stein am Rhein investiert werden, sind wichtige Beiträge zur zukünftigen Positionierung der Region Schaffhausen als Tourismusdestination. Die Ende 2013 auslaufende gesetzliche kantonale Tourismusfinanzierung bringt jedoch grosse Unsicherheiten mit sich, die es bald zu beseitigen gilt. ----------------------------------------------------------------------------------------------- 2009: Umsätze von rund 190 Mio. Franken Insgesamt gaben die Gäste im Kanton Schaffhausen 2009 rund 190 Mio. Franken aus. Davon entfielen 87 Mio. Franken auf die Tagesgäste, 37 Mio. Franken auf die übernachtenden Gäste und 64 Mio. Franken auf den Einkaufs- und Tankstellentourismus. Der Einkaufstourismus hat in Schaffhausen wegen der Grenzlage eine grosse wirtschaftliche Bedeutung, ist aber gleichzeitig stark vom Wechselkurs abhängig, wie die jüngste Entwicklung deutlich macht. Der Tourismus generierte 2009 im Kanton Schaffhausen eine Bruttowertschöpfung von rund 140 Mio. Fran­ken, was 3,1 Prozent des kantonalen BIP entspricht. Rund 1?500 Vollzeitstellen sind direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig. Dies entspricht 4,4 Prozent der kantonalen Beschäftigung. Damit liegt der Kanton Schaffhausen leicht über anderen vergleichbaren Mittellandkantonen. -----------------------------------------------------------------------------------------------
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