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Rebbau Aktuell / Weinreben-Mail Nr. 9, 2015 - KW31

29.07.2015

Kaum Probleme mit der Trockenheit, Vorkehrungen gegen die KEF sind angelau fen Heisses und trockenes Wetter prägten die vergangenen Wochen. Kaum Niederschlag, wenig Gewitterneigung und über 15 Hitzetage wurden im Juli registriert. Die Reben präsentieren sich meist sehr schön und haben bisher wenig unter den aktuellen Witterungsverhältnissen gelitten, zumindest die Ertragsanlagen. Wie stark sich die Hitzetage auf die Populationsentwicklung der Kirschessigfliege in den Reben ausgewirkt haben, wird das ab letzter Woche speziell installierte KEF - Beobachtungsnetz SH/TG zeigen.

Sommerlich heiss und trocken
Wie ein Blick auf die Wetterdaten des Agrometeo-Messnetzes vom Juli 15 zeigt, gab es an allen Messstationen genau gleichviele Tage mit einer Tageshöchsttemperatur von über 30° C. Hingegen war es eher trocken-feucht, nicht mehr tropisch-feucht wie im Vorjahr. Die relativen Feuchtwerte bewegen sich alle um die 60%. Was die Niederschläge betrifft, liegen diese auch deutlich tiefer als im Vorjahr und fielen mit 10-30 mm je nach Messstation äusserst bescheiden aus.

Reben - und Beerenentwicklung grundsätzlich sehr gut
Die Reben haben unter der aktuellen Witterung im Vergleich zu anderen wasserbedürftigen Kulturen kaum gelitten. Hingegen mussten Neuanlagen verschiedentlich aufgrund des Wasserstresses bewässert werden. Auch die Begrünung in den Fahrgassen wuchs kaum mehr. Im Vergleich zum Hitzesommer 2003, wo die Reben in dieser Zeit praktisch keinen Neuzuwachs mehr gebildet haben, muss in diesem Jahr wahrscheinlich überall ein zweites Mal oben abgenommen werden. Auch die Beerenentwicklung verläuft im Allgemeinen sehr erfreulich, und es darf grundsätzlich von einem guten Behang ausgegangen werden. In frühen Lagen und Sorten ist mit dem Weichwerden/ Farbumschlag bereits in den nächsten Tagen zu rechnen. 

Umfangreiche Vorkehrungen gegen die KEF
Wie im letzten „Rebbau Aktuell“ erläutert, wurden umfangreiche Vorkehrungen im Hinblick auf das erneut mögliche Auftreten der KEF getroffen. Seit letzter Woche ist das gezielte Beobachtungs- und Monitoringnetz über die ganze Region SH und TG aufgezogen. Aus zahlreichen Referenzparzellen werden bis zum Ende der Ernte nun wöchentlich die Fangzahlen erhoben. Anlässlich einer Telefonkonferenz erfolgt jeweils am Montag der Austausch über die Situation in den Kantonen. Auch beteiligt sich die Fachstelle Weinbau SH/TG aufgrund der Erfahrungen vom letzten Jahr erstmals an umfangreichen Versuchsreihen, welche durch Agroscope betreut werden. Die Versuche werden direkt vor Ort bei interessierten Winzern durchgeführt, um möglichst rasch vergleichbare und aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.

Markus Leumann , Fachstelle Weinbau SH/TG 28. Juli 2015

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