Das Gebäudeprogramm des Bundes und der Kantone unterstützt seit 2010 die Verbesserung der Wärmedämmung von Einzelbauteilen in bestehenden Gebäuden. Bis heute haben Hausbesitzer in der ganzen Schweiz bereits so viele Gesuche eingereicht, dass die Förderbeiträge auf den 1. April 2011 angepasst bzw. Kleinsanierungen nicht mehr berücksichtigt werden. Für die Schaffhauser Hausbesitzer übernimmt nun der Kanton die Förderung von Kleinsanierungen.
Rund 1.3 Milliarden Franken stehen insgesamt für Verbesserungen der Wärmedämmung von Einzelbauteilen im Rahmen des Gebäudeprogramms des Bundes und der Kantone während zehn Jahren zur Verfügung. Die Kantone setzen das Programm um und fördern in der ganzen Schweiz zu denselben Bedingungen und mit den gleichen Beiträgen die energietechnische Sanierung von Dächern, Böden, Fassaden und Fenstern. Die Finanzierung erfolgt über eine Teilzweckbindung der nationalen CO2-Abgabe auf Brennstoffen. Pro Jahr lassen sich rund 133 Mio. Franken einsetzen.
Vom eigenen Erfolg überrollt
Im Jahr 2010 sind Gesuche im Umfang von 240 Mio. Franken eingegangen. Die Fördergelder für das laufende Jahr sind damit fast ausgeschöpft. Deshalb hat sich die für das Gebäudeprogramm verantwortliche Organisation zu einer Anpassung der Fördersätze entschieden. Wer die alten Fenster ersetzt, erhält ab dem 1. April anstelle 70 Franken neu 40 Franken pro m2 Fläche. Derselbe Betrag wird auch bei Wänden, Dächern und Böden (gegen Aussenklima) gesprochen. Die tieferen Beiträge im Fensterbereich widerspiegeln die technische Entwicklung und die Preissenkungen bei dreifach verglasten Fenstern.
Im Weiteren sind die minimalen Förderbeiträge pro Gesuch von 1000 auf 3000 Franken erhöht worden. Ein Sanierungsvorhaben muss neu beispielsweise den Ersatz einer Fensterfläche von 75 m2 umfassen, damit der Hausbesitzer ein Fördergesuch einreichen kann. Diese Anpassung hat vor allem zur Folge, dass Kleinsanierungen durch das gesamtschweizerische Gebäudesanierungsprogramm nicht mehr unterstützt werden.
Grosszügige Zusatzbeiträge bei Gesamtsanierungen
Damit Schaffhauser Hausbesitzer trotzdem vom Förderprogramm profitieren können, übernimmt der Kanton die Förderung von Kleinsanierungen. Er fördert die Sanierungsprojekte, welche einen Förderbeitrag zwischen 1000 und 2999 Franken erhalten. Zudem spricht der Kanton ergänzend zum Gebäudeprogramm weiterhin Beiträge für Gesamtsanierungen. Erreicht beispielsweise ein Besitzer eines Einfamilienhauses mit einer Gesamterneuerung bei der Gebäudehülle die Effizienzklasse C gemäss GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone), so kann er mit einem zusätzlichen einmaligen Beitrag von 7500 Franken rechnen. Ebenso erhält der Hausbesitzer bei einer Gesamtsanierung, welche den Minergie- oder den Minergie-P-Standard erreicht, einen Beitrag von 25?000 beziehungsweise 35?000 Franken vom Kanton.
Schaffhausen, 24. März 2011
BAUDEPARTEMENT