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Museum zu Allerheiligen - Antwort auf offenen Brief

23.12.2011

In einem Schreiben von 22. Dezember 2011 an die Vereinigung Schweizer Institutionen für zeitgenössische Kunst nehmen Stadtpräsident Thomas Feurer und Museumsdirektor Peter Jezler Stellung zu einem "offenen Brief", mit dem Vertreterinnen und Vertreter von schweizerischen Institutionen für zeitgenössische Kunst sich negativ zur Neuausrichtung der Ausstellungstätigkeit des Museums zu Allerheiligen geäussert haben.

Antwortschreiben Thomas Feurer/Peter Jezler vom 22. Dezember 2011 auf den offenen Brief der Vereinigung Schweizer Institutionen für zeitgenössische Kunst

Sehr geehrte Frau Hirsch,
sehr geehrter Herr Kielmayer,
sehr geehrte Mitunterzeichnende,

In Ihrem offenen Brief an Schaffhausens Stadtpräsident Thomas Feurer und Museumsdirektor Peter Jezler drücken Sie Ihre Besorgnis über die gemeinsame Kündigung von Dr. Markus Stegmann, seines Assistenten und seiner Volontärin aus. Wir nehmen das zur Kenntnis und sind gleichzeitig erstaunt über Ihre Wahrnehmung, die in keiner Weise unseren Intentionen entspricht. Ausserdem irritiert uns, dass Sie mit uns nie in Kontakt getreten sind, um unsere Absichten zu erfahren.

Ihr Schreiben kulminiert in der Aussage, "die Kunstabteilung wird so stark beschnitten, dass sie faktisch handlungsunfähig ist". Dem ist folgendes entgegen zu halten.

Die Kunstabteilung besteht nicht nur aus dem Dreierteam um Herrn Stegmann. Es besteht auch aus der ebenfalls renommierten Kuratorin der Grafikabteilung, Dr. Hortensia von Roda und ihrer Assistentin. Auch Frau von Roda kuratiert Ausstellungen zur zeitgenössischenKunst, z.B. Corsin Fontana mit Vernissage am 19. Feb. 2012.

Auch künftig wird die Kunstabteilung im gegebenen Rahmen die nötigen Ressourcen erhalten. Auch künftig wird sie darin gegenüber dem Rest des Mehrspartenhauses privilegiert sein. Wer jedoch schon heute behauptet, die Kunstabteilung werde künftig handlungsunfähigsein, wird sich dem Umstand stellen müssen, dass wohl der Gegenbeweis erbracht wird.

Die Kunstabteilung wird nicht "räumlich beschnitten". Im Gegenteil. Mit dem Freispielen der 900 m2 grossen Kammgarn-Halle steht allen Abteilungen im Turnus eine ausgezeichnete, zusätzliche Ausstellungsmöglichkeit zur Verfügung.

Ihr Brief ist von der Vorstellung geleitet, dass das Museum zu Allerheiligen seine Aufgabe nur in der heute gegebenen Art erfüllen könne. Ihnen entgeht aber, dass Allerheiligen neben unzähligen kleineren und mittleren Präsentationenauf eine grosse Zeit legendär gewordener Ausstellungen zurückblickt: Rembrandt (1949), Munch (1968), Peru (1984) etc.. Auch Stegmanns Vorgängerin Tina Grütter hat eine sehr bemerkenswerte kuratorische Leistung vollbracht. Immer haben neben grossen Projektenauch das regionale Kunstschaffen und die Positionen der Gegenwart ihren Platz gehabt. Daran wird sich auch künftig nichts ändern. Auf jährlich drei Kunstausstellungen ohne Quotenanspruch darf jedoch eine Schau künftig auch eine grössere Publikumsresonanz erreichen.Wir sind eben keine Kunsthalle, sondern ein Mehrspartenhaus mit einer starken Kunstabteilung.

Es liegt im Wesen der Kunst, dass sie sich stetig ändert. Und das gilt auch für deren Pflege. Die Neubesetzung der freigewordenen Stellen wird eine neue kuratorische Handschrift mit sich bringen. Und darin liegt - wie immer bei Veränderungen - auch eine grosse Chance.

Schaffhausen, 22. Dezember 2011 

Thomas Feurer, Stadtpräsident
Peter Jezler, Museumsdirektor
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