Neuigkeiten |

Startschuss zum «Impulsprogramm Solarenergie»

28.01.2011

Der jährliche Stromverbrauch im Kanton Schaffhausen beträgt heute zwischen 450 und 500 GWh. Davon werden nur gerade 450 MWh - also ganze 0,1 % - durch Solarstromanlagen produziert; oder anders ausgedrückt: erst etwa 0,5 % der geeigneten Dachflächen werden für die Produktion von Solarstrom genutzt. Nach den Leitlinien und Massnahmen der kantonalen Energiepolitik 2008 - 2017 ist in den nächsten 7 Jahren eine Steigerung der Produktion neuer erneuerbarer Energien um 2 %, d.h. um etwa 9000 - 10000 MWh vorgesehen. Davon muss die Solarenergie einen massgeblichen Anteil übernehmen.

«Impulsprogramm Solarenergie» mit fünf Pfeilern lanciert
Der Regierungsrat hat deshalb beschlossen, für die nächsten drei Jahre das «Impulsprogramm Solarenergie» zu lancieren. Dieses Programm beinhaltet die nachfolgenden Punkte:

  1. Befreiung von der Baubewilligungspflicht für Solaranlagen unter 35 m2: Diese Liberalisie-rung ist am 1. Januar 2011 mit dem revidierten Baugesetz in Kraft getreten und gilt für alle Anlagen ausser bei denkmalgeschützten Bauten.
  2. Höhere Förderbeiträge für Solaranlagen: Mit dem neuen Förderprogramm 2011 erhalten thermische Solaranlagen pro m2 Fr. 400.-- statt wie bisher Fr. 200.-- und Solarstromanlagen Fr. 3'500.-- statt wie bisher Fr. 3'000.--.
  3. Lancierung eines Abnahmegarantie-Modells für ins Netz eingespiesenen Solarstrom: Bis Mitte Jahr soll dem Bauherr der nicht für den Eigengebrauch benötige Mehrwert von So-larstrom durch den Kanton abgenommen werden.
  4. Vorbildwirkung des Kantons: Der Kanton Schaffhausen erstellt nicht nur diese Fotovoltaikanlage hier, sondern bezieht für die Kantonale Verwaltung ab diesem Jahr ausschliesslich Ökostrom.
  5. Verstärkung der Informations- und Weiterbildungstätigkeit: Im Laufe der kommenden drei Jahre werden verschiedene Veranstaltungen zum Thema Solarenergie durchgeführt.

Startschuss mit Fotovoltaikanlage «Kanti» Schaffhausen
Die Einweihung der Fotovoltaikanlage auf den Dächern der Kantonsschule Schaffhausen ist gemäss Regierungspräsident Reto Dubach, Vorsteher des Baudepartements, die erste sichtbare Massnahme des «Impulsprogramms Solarenergie» und damit gleichermassen deren Startschuss. Durch die grossen nicht beschatteten Dachflächen, welche die Kantonsschule Schaffhausen bietet, eignet sich der Standort auf dem Emmersberg ideal für eine Fotovoltaikanlage. Zwischen Oktober und Dezember 2010 wurde auf den Gebäuden «Förde-rer Schulhaus», «Förderer Turnhalle» und «Ergänzungsbau» auf einer Fläche von 1'272 m2 eine Fotovoltaikanlage erstellt, wobei aus statischen Gründen ein leichtes Montagesystem ausgewählt wurde. Wegen ihrer höheren flächenbezogenen Effizienz in der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom wurden Solarmodule der kristallinen Technologie eingesetzt. Der gewonnene Strom wird hauptsächlich für den Eigengebrauch in der Kantonsschule Schaffhausen genutzt. Die Fotovoltaikanlage hat eine prognostizierte maximale Leistung von 83 kWp und einen mittleren Gesamt-Jahresertrag von rund 75 MWh/a.

Die «Kanti» profitiert von der Solaranlage gleich mehrfach
Mit der neuen Solarstromanlage wird einerseits Strom für die Kantonsschule erzeugt, welcher rund 15 %  des Gesamt-Schulbedarfs deckt. Andererseits wird den Schülern auf einem übersichtlichen Display praktisch vorgeführt, wie mit der Sonne Strom produziert werden kann, was didaktisch sehr sinnvoll ist. Damit kann diese Anlage ebenfalls als Studienobjekt für Schülerprojekte herangezogen werden.

«Nachahmer» erwünscht!
Durch die in den vergangenen Monaten eingeleiteten Massnahmen werden die Rahmenbedingungen insbesondere für den Bau von Solaranlagen verbessert. Vielfach bieten zwar öffentliche Bauten grosse unbenutzte Flächen, welche vermehrt für Solaranlagen genutzt werden sollen. Aber vor allem für Private soll die Investition in eine Solaranlage auf dem eigenen Dach möglichst attraktiv sein. Denn es braucht das Engagement der Bevölkerung, um die energiepolitischen Ziele im Kanton Schaffhausen zu erreichen.


Schaffhausen, 27. Januar 2011
BAUDEPARTEMENT

Auskünfte:
Regierungspräsident Dr. Reto Dubach
Vorsteher Baudepartement
052 632 73 01

Telefon
Karte
Webseite
E-Mail