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Früchte einer nachhaltigen Saat

08.09.2021

Der Neubau der Sativa in Rheinau ist nicht nur funktional ein Meisterwerk, er fügt sich auch optisch ansprechend ins Klostergeviert ein. Bild Roland Spalinger

Am 18. September feiert die Stiftung Fintan die Eröffnung des neuen Betriebsgebäudes der Sativa Rheinau AG. Stiftungsratspräsident Roland Steiger würdigt dieses markante Ereignis.

Wer vor dem stolzen Neubau der Sativa im Entwicklungsgebiet Chorb in Rheinau steht, gerät ins Staunen: Das Gebäude erinnert als Holzbau in seiner Silhouette mit den vier Giebeln an eines jener grossen und stolzen Ökonomiegebäude der Vergangenheit und fügt sich hervorragend ins historische Ensemble des Rheinauer Klosterbereichs ein. Gleichzeitig erhält es durch den eleganten Schwung seiner Bögen und mit dem integrierten Solardach einen modernen Charakter, der in die Zukunft weist. Damit wird der Bau fast ein bisschen zum Sinnbild der Zielsetzungen der Stiftung Fintan, die im sinn- und geschichtsträchtigen Rheinau ökologische und soziale Antworten auf aktuelle und künftige Lebensfragen geben will. Unsere Gegenwart, die gerade aus den Fugen zu geraten scheint, weist eindringlich auf die Wichtigkeit solch innovativer Ansätze hin.

Föderale Struktur

Die Sativa Rheinau AG hat sich der Züchtung und der Vermehrung von biologischem Saatgut verschrieben und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung eines nachhaltigen Pflanzenbaus. Das Unternehmen bildet neben dem biodynamischen Landwirtschaftsbetrieb Gut Rheinau GmbH und der Sozialtherapie einen der drei Hauptpfeiler der Stiftung Fintan.
Da die Nachfrage nach biologischem Saatgut in jüngerer Vergangenheit sowohl im privaten wie im professionellen Sektor rapide anstieg, hat sich die 1999 gegründete Sativa rasant entwickelt und drohte hinsichtlich der Produktionsstätten aus allen Nähten zu platzen. Daher plante man im Rahmen des von der Gemeinde Rheinau genehmigten Gestaltungsplans des Gebiets Chorb einen Neubau, in dem sich Lagerung, Konfektionierung und Versand des Saatguts effizient abwickeln lassen. Allerdings war rasch klar, dass es nicht sinnvoll war, dass Sativa diese Investition selber stemmt, da das im Neubau gebundene Kapital die Entwicklung der Firma massiv hemmen würde. Und hier trat die Stiftung Fintan auf den Plan, welche die drei Hauptbetriebe und eine Vielzahl von weiteren Betrieben, die sich mit den Stiftungszielen identifizieren, als gemeinsames Dach überspannt. Mit Ausnahme der Sozialtherapie, die direkt von der Stiftung geführt wird, agieren alle übrigen Betriebe ökonomisch unabhängig. Die Organisationsform ähnelt damit einer Föderation und passt damit perfekt zur schweizerischen Denkart.

Sponsoren und Gönner

Sativa rechnete und erkannte, dass man die laufenden Kosten der neuen Infrastruktur tragen kann. Während die bauliche In­frastruktur durch die Stiftung Fintan erstellt wurde, investierte die Sativa in die betriebliche Infrastruktur, wozu eine Aktienkapitalerhöhung notwendig wurde. Zur Deckung der verbleibenden Lücke gelang es der Stiftung, zahlreiche Sponsoren und Gönner zu mobilisieren, die mit kleineren und grösseren Spenden dazu beitrugen, dass das kühne Vorhaben gelang. Ihnen allen gebührt an dieser Stelle unser herzlicher Dank!
Doch zurück zum Gebäude, dessen Eröffnung wir am 18. September gebührend feiern werden. Eine Besichtigung lohnt sich! Imposant sind allein schon die Untergeschosse, die tief im Erdreich geborgen sind, da Saatgut bei konstanten 13 Grad gelagert werden sollte. Entsprechend klein ist die benötigte Kühlleistung. Die für den Betrieb notwendige elektrische Energie wird durch die von der Genossenschaft Genosol Mar­thalen finanzierte Fotovoltaikanlage produziert.
Der sichtbare Gebäudeteil ist vollständig aus Holz gefertigt und bietet helle und grosszügige Arbeitsplätze, deren Mass das Wohlergehen der darin arbeitenden Menschen ist. Wohin man auch blickt, begegnet man dem Credo der Stiftung Fintan, die ein modellhafter Verbund und ein innovativer Entwicklungsraum für Betriebe und Menschen sein will, die mithelfen, dass wir auch in Zukunft eine Zukunft haben.

 

Festliche Eröffnung

Samstag, 18. September 2021

Zwischen 15 und 18 Uhr ist die Bevölkerung von Rheinau und Weinland eingeladen, das neue Logistikzentrum der Sativa Rheinau AG an der Chorbstrasse zu besichtigen. Wer an einem geführten Rundgang interessiert ist, begibt sich zum Info­point vor dem Neubau der Sativa.

Sonntag, 19. September 2021

Der Anlass «Vo Puur zu Puur» lädt ganztägig auf das Gut Rheinau der Stiftung Fintan (Breitenwegscheune) und/oder zur Besichtigung des eindrücklichen Neubaus der Sativa Rheinau an der Chorbstrasse ein.

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