Das heute veröffentlichte Konzept zur Erhöhung des Energieeffizienzpotenzials in der Strassen- und Objektbeleuchtung im Kanton Schaffhausen zeigt auf: Die Strassen- und Objektbeleuchtung ist grundsätzlich auf einem guten Stand. Dennoch kann der Energiebedarf innerhalb der nächsten 15 Jahre um ca. 50 % gesenkt werden.
Der Kanton Schaffhausen hat sich mit den Grundlagen für die Leitlinien und Massnahmen der kantonalen Energiepolitik 2008-2017 zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz zu erhöhen. Zugleich setzt sich der Kanton für die Umsetzung der Vorbildfunktion von Kanton und Gemeinden im Bereich Energie ein. Vor dem Hintergrund des Verbots zum Inverkehrbringen von Quecksilberdampflampen hat das Baudepartement die Energiefachstelle beauftragt, ein Konzept zur Erhöhung des Energieeffizienzpotenzials in der Strassen- und Objektbeleuchtung zu erstellen. Ziel war es, auf Basis der heute eingesetzten Technologien das Energieeffizienzpotenzial für die Strassen- und Objektbeleuchtung zu bestimmen und Massnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz zu erarbeiten.
Die Untersuchungen im nun vorliegenden Konzept zeigen auf, dass die insgesamt ca. 11000 Leuchten im Kanton Schaffhausen aktuell einen Energiebedarf von ca. 3 GWh pro Jahr haben. Die Anzahl ineffizienter Leuchten im Kanton Schaffhausen beträgt aus heutiger Sicht ca. 1270 Stück, dies entspricht einem Anteil von ca. 12 %. Bei rund 60 % der Strassenbeleuchtung wird bereits eine nächtliche Abschaltung oder Leistungsreduktion vorgenommen. Damit wird an diesen Standorten bereits rund ein Drittel Energie gegenüber der Ganznachtschaltung eingespart. Die Energiekosten für die Strassen- und Objektbeleuchtung im Kanton Schaffhausen betragen aktuell ca. Fr. 540000.-- pro Jahr. An den Gesamt-Stromkosten der Gemeinden hat die Strassen- und Objektbeleuchtung einen Anteil von 10-15 %.
Bei einer schrittweisen Umstellung auf energieeffiziente Systeme innerhalb der nächsten 15 Jahre liegt das wirtschaftliche Einsparpotenzial mit ca. 1570000 kWh/a bei rund der Hälfte des heutigen Energiebedarfs für die öffentliche Beleuchtung im Kanton Schaffhausen. Die eingesparte Strommenge reicht aus, um 350 Vier-Personen-Haushalte jährlich mit dem benötigten Strom zu versorgen.
Die Entwicklung der Beleuchtungstechnologien hin zu immer energieeffizienteren Systemen hat in den letzten Jahren zugenommen und ist gemäss Fachleuten längst nicht abgeschlossen. Würden heute sämtliche Leuchten durch die aktuellsten Beleuchtungstechnologien in der Strassen- und Objektbeleuchtung ersetzt und Lichtsteuerungen optimiert, wäre für den ganzen Kanton Schaffhausen von einem Einsparpotenzial von ca. 70 % auszugehen. Auch wenn die sofortige, kantonsweite Umstellung aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll ist, können die einzelnen Gemeinden bei einer geplanten Erneuerung der Strassenbeleuchtung mit erheblichen Energieeinsparungen rechnen.
Die Energiefachstelle wird nun in einem ersten Schritt Informationsveranstaltungen durchführen. Ziel ist es, die Gemeinden zum Thema Energieeffizienz in der Strassen- und Objektbeleuchtung zu informieren, zum Thema Lichtverschmutzung zu sensibilisieren und den Ersatz veralteter Beleuchtungstechnologien zu beschleunigen. Die Veranstaltungen sollen zudem als Plattform für ein Netzwerk zum Thema energieeffiziente Beleuchtung dienen.
Als zweite Massnahme werden die Planungsgrundlagen überarbeitet. Bereits in der Planungsphase von Baumassnahmen sollen Umweltinformationen zum Standort verfügbar sein, die eine angemessene Beleuchtung ermöglichen. Informationen zu sensiblen Umweltzonen wie Fledermausquartiere, geschützte Bereiche, Ruhezonen und Verkehrsflussmessungen sollen im GIS-Browser zur Verfügung gestellt werden.