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Stromproduktionsanlage der Kantonsschulanlage übertrifft Erwartungen

26.10.2011

Die neue Solarstromanlage auf der Kantonsschule in Schaffhausen übertrifft die Erwartungen. In den ersten neun Monaten Betriebszeit hat sie rund 86'000 Kilowattstunden (kWh) einheimischen Strom produziert, bei einem prognostizierten Jahresertrag von gut 75'000 kWh. Die erzielte Reduktion an CO2-Emmissionen liegt bei gut 46 Tonnen. Neue erneuerbare Energien sollen bis 2017 mehr als 2000 Haushalte im Kanton Schaffhausen mit Strom versorgen. Das entspricht einer Steigerung um 2 % oder um 9'000 bis 10'000 Megawattstunden (MWh). Damit die Sonne ihren Anteil übernehmen kann, hat der Regierungsrat anfangs dieses Jahres das Impulsprogramm Solarenergie lanciert. Es umfasst vier gezielte Massnahmen, von welchen eine die Vorbildrolle des Kantons bildet (siehe unten). Produktion über den Erwartungen Ein Beispiel hat der Kanton zum Start des Impulsprogramms bereits umgesetzt: Die Solarstromanlage auf den Dächern der Kantonsschule in Schaffhausen. Sie ist seit Anfang 2011 in Betrieb und hat 86'000 kWh erneuerbaren Strom produziert. «Die Stromerzeugung liegt für die ersten gut neun Monate damit bereits über dem prognostizierten Jahresertrag von rund 75'000 kWh.» Energiedirektor Reto Dubach  führt den guten Ertrag insbesondere auf den sonnenreichen Frühling zurück. Die hohe Produktion bestätigt aber auch die Wahl des Systems. Für die Solaranlage auf den Kantonsschuldächern hat sich der Kanton für polykristalline Solarzellen entschieden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine optimale Südausrichtung benötigen und auch bei schwächerer Sonneneinstrahlung eine konstant gute Leistung erbringen.
Neben der vermehrten Stromproduktion aus erneuerbaren Energien gehört ebenso die Minderung des CO2-Ausstosses zu den Zielen der kantonalen Energiepolitik. Die Anlage der Kantonschule erzielte bis Mitte Oktober eine Reduktion von gut 46 Tonnen CO2. Anschauungsobjekt für die Jugendlichen der Kantonsschule Die Solarstromanlage umfasst eine Fläche von 1'272 m2 und ist auf drei grossen nicht beschatteten Dächern der Kantonsschule installiert ? aus statischen Gründen mit einem leichten Montagesystem. Der erzeugte Strom wird in erster Linie für den Eigenbedarf der Kantonsschule eingesetzt. Dabei werden über 15 % des Stromverbrauchs abgedeckt. Die Produktion sowie die CO2-Reduktion werden laufend gut sichtbar auf einem Display auf dem Schulhausplatz dargestellt. Denn für die Kantonsschule ist die Anlage nicht nur ein sauberer Stromproduzent, sondern bietet auch Thema für Projektarbeiten und für praxisbezogenen Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler können die umweltfreundliche Stromproduktion praktisch miterleben. Neben dem Display steht ihnen eine Internetseite zur Verfügung, auf der sich aktuelle Informationen und Produktionsdaten abrufen lassen. Impulsprogramm Ein Viertel des gesamten Wärme- und Strombedarfs des Kantons Schaffhausen könnte mit Solarenergie erzeugt werden, wenn rund 60 % der nach Süden ausgerichteten Dachflächen für die Produktion genutzt würden. Dieses Potenzial will die Regierung auch mit Blick auf den Kernenergieausstieg erschliessen. Mit gezielten Marktkorrekturen sollen die Ausgaben für Erdöl, Erdgas und nichterneuerbaren Strom hin zu langfristigen Investition zur Nutzung erneuerbarer einheimischer Energien gelenkt werden. Der Kanton hat deshalb für die nächsten drei Jahre ein Impulsprogramm Solarenergie lanciert und Anfang 2011 gestartet. Dieses Programm basiert auf vier Massnahmen:
  • Befreiung von der Baubewilligungspflicht für Solaranlagen unter 35 m2. Diese Liberalisierung ist am 1. Januar 2011 mit dem revidierten Baugesetz in Kraft getreten und gilt für alle Anlagen ausser bei denkmalgeschützten Bauten.
  • Die Erhöhung der Förderbeiträge für thermische Solaranlagen von Fr. 200.-- auf Fr. 400.-- pro m2 sowie für Solarstromanlagen von Fr. 3'000.-- auf Fr. 3'500.--.
  • Vorbildwirkung des Kantons mit dem Bau von Anlagen auf kantonseigenen Gebäuden.
  • Verstärkung der Informations- und Weiterbildungstätigkeit mit verschiedenen Veranstaltungen zum Thema Solarenergie.
Die Solarstromanlage der Kantonsschule Schaffhausen ist ein Beispiel dafür, wie der Kanton mit gutem Beispiel in der nachhaltigen Elektrizitätserzeugung voran geht. Weitere Kantonsprojekte sind bereits geplant. Noch dieses Jahr sollen eine Anlage auf dem Flachdach der Munot-Mehrzweckhalle sowie eine auf dem Berufsbildungszentrum Schaffhausen, BBZ, in Betrieb genommen werden und jährlich je rund 30'000 kWh Solarstrom produzieren. Die Anlagen des Kantons tragen dazu bei, die breite Bevölkerung für die Solarenergie zu sensibilisieren. Denn die Investition in eine eigene Anlage ist für Haus- und Liegenschaftsbesitzer dank des Impulsprogramms noch attraktiver geworden. Und nur mit dem gemeinsamen Engagement der Bevölkerung und des Kantons lassen sich die energiepolitischen Ziele erreichen.
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