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Ehemalige Mitarbeiter gründen neue Gartengestaltungsfirma

05.06.2019

Das neue Büro wirkt noch etwas nüchtern, die PCs werden gerade erst installiert, volle Kartonschachteln stehen herum. Ein Stapel mit Pflanzenbüchern verrät die Leidenschaft von Heiner Neukomm und Roman Stärk. Bis Ende März waren beide als Vorarbeiter bei der Schaffhauser Firma Käser beschäftigt. Nun haben sie die Nest Gartengestaltung GmbH gegründet. Werner Käser sagt: «Ich freue mich, dass mein Geschäft weitergeführt wird. Und dass alle Mitarbeiter übernommen werden.» Der Sitz der Firma Käser in Schaffhausen und ebenfalls derjenige in Stein am Rhein wird aufgelöst. Den Werkhof auf dem Ebnat übernehmen die Jungunternehmer, die ihr Büro nun am Kronenacker 8 haben.

Neukomm hat, während er die Bauführerschule von 2015 bis 2017 absolvierte, intensiv über den Schritt in die Selbstständigkeit nachgedacht. Stärk hatte auch schon länger mit dem Gedanken gespielt, indes: «Eine Firma muss gut geplant sein. Es reicht nicht mehr, zwei Garetten zu kaufen und eine Garage zu mieten.» Die beiden Arbeitskollegen und ihr Chef fanden dann im vergangenen Jahr rasch zusammen. Neukomm und Stärk haben lange gewerweiselt, ob sie den Firmennamen Käser übernehmen sollen, und haben sich dagegen entschieden. «Nest» setzt sich aus den beiden Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Firmengründer zusammen: «Ich wollte etwas persönliches», erklärt Stärk. «Vieles hat sich im Laufe der Jahr-zehnte geändert», sagt Käser, die Arbeit der Gärtner sei hingegen mehr oder weniger gleich geblieben. Dies hatte auch ein Auszubildender festgestellt, so Käser: «Jäten heisst nun zwar Beikrautregulierung. Bücken muss ich mich aber trotzdem, sagte er.» Käser trat 1973 ins gärtne-rische Berufsleben ein und führte damit die Familientradition fort. Nun will der 62-Jährige kürzertreten, im Teilzeitpensum bei Nest weiterarbeiten und den ehemaligen Mitarbeitern sein Wissen weiter geben. Käser war Anfang der Siebziger der erste Landschaftsgärtnerlehrling im Kanton und machte seine Ausbildung im Familienbetrieb: «Mein Vater musste eigens ein Ausbildungskonzept für mich erarbeiten.» Lehrlingsausbildung wurde immer grossgeschrieben, so Käser. Auch Neukomm und Stärk, beide haben 2018 die Meisterprüfung bestanden, wollen sich um den Nachwuchs kümmern: «Auf Sommer 2019 haben wir eine Lehrstelle offen», sagt Stärk.


Gartenunterhalt ausbauen
Nest Gartengestaltung baut Wege, Plätze und Treppen sowie Spielplätze und Wasseranlagen und setzt auch Pflanzen. Diese Tätigkeiten werden anfangs rund zwei Drittel des Umsatzes ausmachen, haben sich die Jungunternehmer ausgerechnet. Ein Drittel soll auf die Pflege, beispielsweise von Sträuchern und Hecken, entfallen. Die Grün-der von Nest wollen aber den Gartenunterhalt ausbauen – die Demografie helfe dabei: «Die Kunden werden älter und können sich weniger um ihren Garten kümmern», so Neukomm.

Die drei Gärtnermeister haben diverse Gemeinsamkeiten, eine ist die Liebe zu Pflanzen. Welches ist die persönliche Lieblingspflanze? Werner Käser antwortet zuerst: «Die Rose. Mein Vater sagte immer: Es gibt keinen Käser-Garten ohne Rosen.» Roman Stärk schätzt die Eigenschaften der Felsenbirne: «Kein Strauch ist so vielseitig wie sie.» Felsenbirnen zeichnen sich im Frühjahr durch ihre zahlreichen weissen, sternförmigen Blüten aus und haben im Herbst eine rote Färbung. Heiner Neukomm hat eine Vorliebe für Gewürzpflanzen und Kräuter: «Sie blühen und duften und man kann sie in der Küche verwenden.» Zudem: «Es sind Bodendecker, sie machen eine Fläche zu und man muss weniger jäten.».

Text und Bild: Jeanette Vogel

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