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Informationsveranstaltung der Energiefachstelle des Kantons Schaffhausen

10.03.2011

Der heutige Energieapéro der Energiefachstelle des Kantons Schaffhausen stand ganz im Zeichen der Sonnenenergie. Regierungspräsident Reto Dubach, Vorsteher des Baudepartements, stellte dabei unter anderem das «Impulsprogramm Solarenergie» vor, welches mit der Einweihung der Solaranlage auf den Dächern der Kantonsschule Schaffhausen im Januar dieses Jahres erfolgreich lanciert wurde. Zu den weiteren Themen der Weiterbildungsveranstaltung im Haberhaus in Schaffhausen gehörten Brand- und Blitzschutz von Solaranlagen.

Der jährliche Stromverbrauch des Kantons Schaffhausen beträgt heute zwischen 450 und 500 Gigawattstunden (GWh). Nur gerade 450 Megawattstunden (MWh) oder 0.1 % stammen aus Solaranlagen. Nach den «Leitlinien und Massnahmen der kantonalen Energiepolitik 2008 ? 2017» ist in den nächsten sieben Jahren eine Steigerung der Produktion neuer erneuerbarer Energien um 2 % vorgesehen. An diese Steigerung um rund 9'000 - 10'000 MWh soll die Solarenergie massgeblich beitragen. Für Energiedirektor Reto Dubach ist daher die Nutzung der Solarenergie energiepolitisch, aber auch volkswirtschaftlich, ein Muss! Der Schaffhauser Regierungsrat hat deshalb anfangs Jahr das «Impulsprogramm Solarenergie» gestartet, das während drei Jahren laufen wird. Einer der Schwerpunkte ist dabei die Erhöhung der Solarenergie-Förderung. Thermische Solaranlagen erhalten neu 400 Franken pro m2 Absorberfläche an Stelle der bisherigen 200 Franken. Für Solarstromanlagen hat der Kanton den Beitrag von 3'000 auf 3'500 Franken pro kWp Leistung erhöht. Zudem fördert er neu Anlagen bis 30 kWp sowie Gemeinschaftsanlagen. Und bis Herbst 2011 soll der nicht für den Eigengebrauch benötigte Mehrwert von Solarstrom soweit möglich durch den Kanton abgenommen werden. Die Vorbildfunktion des Kantons bildet einen weiteren Schwerpunkt des Impulsprogramms. So wurde bereits eine Solaranlage auf den Dächern der Kantonsschule Schaffhausen realisiert und die Kantonale Verwaltung bezieht seit diesem Jahr ausschliesslich Ökostrom. Schliesslich soll vor allem auch die seit 1. Januar 2011 geltende Befreiung von der Baubewilligungspflicht für Solaranlagen unter 35 m2 den Bau von privaten Solaranlagen fördern. Dubach ermunterte deshalb die Liegenschaftenbesitzer zum Handeln, «denn nur eine Viehlzahl von kleinen Erfolgen ist letztlich zielführend» - so der Schaffhauser Energiedirektor.

Ökostrom ? Staat und Markt als Förderer
Andrea Paoli, Leiter der Energiefachstelle, hat mit einer Umfrage bei Kunden und Anbietern festgestellt, dass rund 90 % der Haushalte und Unternehmen im Kanton Thurgau bereit wären, für den individuellen Bezug von Ökostrom einen Mehrpreis zu bezahlen. Das Marktpotenzial für «grünen» Strom ist also ausgewiesen. Trotzdem liegt der Anteil des Ökostroms am schweizerischen Endverbrauch nur bei 8 %. Der Grund dafür liegt bei einem so genannten «sozialen Dilemma». Der Einzelne profitiert am meisten, wenn er die Anderen den Ökostrom kaufen lässt, denn der Nutzen davon verteilt sich auf die Allgemeinheit. Paoli zeigte in seiner Studie, mit welchen Massnahmen Staat und Markt dazu beitragen können, dieses Dilemma zu überwinden und das vorhandene Potenzial auszuschöpfen.

Infrarot-Strahlungsheizungen sind Stromfresser
Peter Toggweiler, Fachexperte Swissolar, beleuchtete die technischen Aspekte sowie die Sicherheit von Solaranlagen und informierte über den Aufbau und die Funktionsweise von Brand- und Blitzschutzanlagen sowie die Einspeisevarianten von Solarstrom.

Zum Schluss präsentierte Sebastian Klauz, Hochschule Luzern für Technik und Architektur, die Resultate der Studie «Vergleich Energieeffizienz: Infrarot-Heizung versus Wärmepumpen-Heizung». Das Fazit ist eindeutig: Die Infrarotstrahlungsheizung braucht rund zwei Drittel mehr Strom als eine Wärmepumpe mit Wärmeverteilung über Radiatoren. Wird die Wärmepumpe mit einer Fussbodenheizung kombiniert, so ist der Energieverbrauch halb so gross wie bei der Infrarot-Heizung.

Schaffhausen, 10. März 2011   
BAUDEPARTEMENT
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