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20 Jahre Alzheimer Schaffhausen: Für Betroffene und ihre Angehörigen

13.12.2019

Sie engagieren sich gemeinsam mit anderen für Demenzkranke und ihr Umfeld. Stehend von links nach rechts: Katharina Manz, Co-Präsidentin und Leiterin Angehörigengruppe; Cornelia Wunderli, Co-Präsidentin und Heike Gauss, Leiterin Beratungsstelle Demenz. Sitzend von links nach rechts: Ralph Künzle, Geschäftsleiter; Gerlinde Rauber, Leiterin Singgruppe und Jacqueline Filippi, Leiterin Angehörigengruppe. Bilder zvg, Text von Katharina Manz und Cornelia Wunderli

Das Leben mit Demenz ist reich an Anforderungen. Mit dem Ziel, dass Menschen mit Demenz ein gutes Leben führen können, wurde vor zwanzig Jahren Alzheimer Schaffhausen gegründet.

Wer feststellen muss, dass eine Partnerin oder ein Partner zunehmend Gedächtnisprobleme hat oder Alltagsaufgaben plötzlich nicht mehr übernehmen kann und schliesslich die Diagnose «Alzheimer» erfährt, gerät aus der Bahn oder fällt gar in ein tiefes Loch. Früher waren betroffene Angehörige auf sich selbst gestellt, mit einer Aufgabe, die allein kaum zu bewältigen ist. Vor gut zwanzig Jahren taten sich darum Schaffhauserinnen und Schaffhauser zusammen, um das zu ändern. Ihr Motto schon damals und heute immer noch: Demente und ihre Angehörigen brauchen Hilfe – also bieten wir sie ihnen an!

Am 13. April 1999 findet die Gründungsversammlung der Alzheimervereinigung Schaffhausen statt. Mit von der Partie sind Personen, die in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld mit dem Thema Demenz konfrontiert sind.
Erster Präsident ist Dr. Kurt Müller, damals Chefarzt des Pflegezentrums der Spitäler Schaffhausen. Herbert Maissen, Leiter des Altersheims Stein am Rhein, amtet als Kassier. Bereits zu Beginn gehören auch zwei Angehörige zum Vorstand, die an Demenz erkrankte Menschen pflegen. Eine erste Angehörigengruppe wird initiiert, die sich monatlich trifft.

Unter dem Präsidium von Fred Blaser, damals Leiter des Alterszentrums Thayngen, und unter grossem Einsatz von Herbert Maissen, der nun pensioniert ist, erfährt die Alzheimervereinigung Schaffhausen einen ersten Professionalisierungsschub. Herbert Maissen ist nun, nebst Kassier, auch Berater und administrativer Leiter.

Karin Beyeler, bis Juni 2019 Leiterin einer Tagesstätte in Basel und zuvor Vizepräsidentin, wird 2010 zur Präsidentin gewählt. Sie engagiert sich stark für die Öffentlich keitsarbeit und, nach dem Austritt von Herbert Maissen, für die Entflechtung der Aufgaben Beratung und Geschäftsleitung. Karin Beyeler gewinnt den Kanton Schaffhausen für eine vertragliche Vereinbarung, die es der Alzheimervereinigung ermöglicht, die Beratungsstelle in einem 20-Prozent-Pensum zu besetzen. Für Lohnzahlung, Büro und Infrastruktur wird das Kantonsspital Schaffhausen beauftragt. Die Geschäftsleitung wird im Mandat an Benevol Schaffhausen vergeben, ebenfalls in einem 20-Prozent-Pensum. Damit ist ein weiterer, grosser Schritt getan in Richtung einer professionellen und effizienten Vereinsstruktur.

Seit 2014 wird Alzheimer Schaffhausen, wie die Vereinigung neu heisst, im Co-Präsidium geführt. Die Angebote sind mittlerweile stark ausgebaut. Der Auftritt auf alz.ch und die Dokumentationen sind modern und zeitgemäss.
Der Vorstand setzt sich zurzeit zusammen aus den Co-Präsidentinnen Cornelia Wunderli und Katharina Manz, Heike Gauss, Leiterin Beratungsstelle, und Theo Deutschmann, Leiter Kompetenzzentrum Schönbühl. Im Beraterausschuss amten Karin Christinat, Leiterin Entlastungsdienst, Dr. med. Alberto Wenner, Leitender Heimarzt der Alterszentren Kirchhofplatz und Wiesli, und Dr. med. Jan Kuchynka, Chefarzt Geriatrie und Rehabilitation am Kantonsspital, sowie Leiter der Memory Klinik Schaffhausen. Geschäftsleiter im Mandat ist Ralph Künzle, Benevol Schaffhausen.

Vieles hat sich in den zwanzig Jahren geändert, eines jedoch ist geblieben: Alzheimer Schaffhausen ist die erste und beste Anlaufstelle bei Demenz. Unser Motto: «Wir lassen Sie nicht allein!». Kontakt unter info.sh@alz.ch oder Telefon 052 741 60 41.

Mit Dienstleistungen umfassende Hilfestellung bieten

Alzheimer Schaffhausen ist da für Menschen mit Demenz, ihr soziales Umfeld und involvierte Fachpersonen. Die Angebote umfassen Beratung, Begleitung, Unterstützung, Entlastung und Schulung.

Information und Beratung: Neben Information, Koordination und Beratung (auf Wunsch auch zu Hause) umfasst das Angebot auch Begleitung während längerer Zeit.

Unterstützung und Entlastung: Dazu gehören monatliche Angehörigentreffen, der Entlastungsdienst in Zusammenarbeit mit Pro Senectute und eine jährliche Ferienwoche für Betroffene und Angehörige in Zusammenarbeit mit Alzheimer Thurgau.

Freizeit und Geselligkeit: Singend und erzählend Erinnerungen wachrufen – das ermöglicht die Musiktherapeutin für Betroffene und Angehörige in ihrem Atelier. Zudem findet alle zwei Wochen eine Gruppe betroffener Menschen zu einem gemeinsamen Spaziergang zusammen.

Interessenvertretung: Alzheimer Schaffhausen setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Demenz gesellschaftlich integriert bleiben und ihre Würde geachtet und geschützt wird. Sie vertritt die Interessen der Betroffenen gegenüber Öffentlichkeit und Politik. Sie ist als Verein organisiertund eine kantonale Sektion von Alzheimer Schweiz. Die Arbeit des Vereins finanziert sich durch Mitgliederbeiträge, Spendenund Legate. Der Verein wird ehrenamtlich geführt und leistet viel freiwillige Arbeit.
Katharina Manz

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