Fenster beeinflussen den Energiebedarf eines Gebäudes wesentlich. Deshalb sind in den letzten 20 Jahren die gesetzlichen Anforderungen bezüglich des Wärmeverlusts stark gestiegen. Wie Josef Knill, Co-Präsident des Fachverbands Fenster- und Fassadenbranche, am Energieapéro ausführte, hat die Fensterindustrie auf die Herausforderungen reagiert mit der Verbesserung der Rahmen, 3-fach-Isoliergläsern und der Vermeidung von Wärmebrücken (Wärmeverlust) beim Einbau neuer Fenster.
Einfache Kennzeichnung der Effizienz
Mit der neuen Energieetikette erhält der Hausbesitzer ein Informationsinstrument beim Kauf neuer Fenster. Die Energieetikette berücksichtigt sowohl die Wärmeverluste im Winter als auch die Energiegewinne durch die Sonneneinstrahlung. Fenster der Effizienzklasse A sind über die gesamte Heizperiode betrachtet Energiegewinnsysteme. Schweizer Fensterhersteller können ihre Produkte anmelden, kontrollieren und zertifizieren lassen, sind dazu aber nicht verpflichtet.
Sandro Erné, Gebäudehülle Schweiz, informierte anschliessend über die Sanierung von Fenstern, wobei er sich insbesondere mit der Schnittstelle Fenster/Fassade auseinandersetzte. Bei diesem Übergang kommt die Dämmung aus Platzgründen oft zu kurz, es entstehen Wärmebrücken oder es kann sich Schimmel bilden. Sandro Erné gab deshalb den Anwesenden den Rat, die Fenstersanierung im Detail und unter Einbezug der Fassade sowie eines Lüftungskonzepts planen zu lassen, bevor die Fenster bestellt werden.
Komfortlüftungen halten, was sie versprechen
Komfortlüftungsanlagen regeln den Luftaustausch automatisch und versprechen ein hygienisch einwandfreies Innenklima. Martin Müller von der Energiefachstelle des Kantons Schaffhausen präsentierte am Energieapéro die wichtigsten Resultate einer neuen Studie zur Hygiene von Komfortlüftungen. Die Untersuchung in 50 Einfamilienhäusern zeigt, dass bei Komfortlüftungen die Zuluft weniger Keime und Bakterien enthält als die Aussenluft. Bezüglich der Planung von Komfortlüftungen vermittelt die Studie praxisnahe Ratschläge. So muss beispielsweise die Aussenluftfassung mindestens 70 cm über dem Boden platziert und die normkonformen Filter zwei- bis dreimal im Jahr gewechselt werden. Eine Inspektion der Rohre ist etwa jedes sechste Jahr erforderlich. Ausserdem sollte die Lüftung erst nach Reinigung des Gebäudes und des Rohrnetzes (inkl. Erdregister) in Betrieb genommen werden.
Wärmepumpenboiler als Ersatz für reine Elektroboiler
Unter welchen Bedingungen ist der Einsatz eines Wärmepumpenboilers geeignet? Antworten auf diese Frage standen im Mittelpunkt des Schlussreferats von Jörg Marti von der Energiefachstelle. Er kommt aufgrund seiner Untersuchung «Wärmepumpenboiler, Studie der Wärmeströme im Gebäude» zum Schluss, dass sich in bestehenden Gebäuden die Installation eines Wärmepumpenboilers unter bestimmten Voraussetzungen als Ersatz für einen Elektroboiler eignet und zu deutlichen Energieeinsparungen führt. Zu berücksichtigen ist insbesondere, woher der Wärmepumpenboiler die Wärme bezieht (Aussenluft, Kellerraum, Heizungsraum etc.).
Weitere Informationen
Energieetikette für Fenster:
www.energieschweiz.ch
Hygieneuntersuchung Komfortlüftungen für energieeffiziente Gebäude»:
www.igpassivhaus.ch