Der Kanton Schaffhausen setzt auf die Siedlungserneuerung und führt als erste Massnahme eine Hausanalyse, den ImmoCheck, ein. Der ImmoCheck erfasst den baulichen Zustand einer Liegenschaft und zeigt auf, in welchem Zustand sich diese befindet und welches deren Entwicklungspotenzial ist. Damit können Strategien zum langfristigen Werterhalt unter Ausschöpfung zusätzlicher Potenziale entwickelt und innovative Lösungen umgesetzt werden.
Der Regierungsrat des Kantons Schaffhausen hat die Verbesserung des Wohn- und Immobilienangebotes zu einem seiner vorrangigen Ziele erklärt. Das Baudepartement hat deshalb eine Arbeitsgruppe eingesetzt mit dem Auftrag, griffige Massnahmen zur Attraktivierung des Wohnraumangebots zu erarbeiten. Dazu gehört auch die bessere Ausnützung bestehender Liegenschaften. Diese und weitere Massnahmen sollen die Siedlungserneuerung unterstützen. Ziel ist es, im Kanton Schaffhausen genügend Wohnraum zur Verfügung zu stellen, damit ein gesundes Wachstum erreicht werden kann und Schaffhausen im Standortwettbewerb konkurrenzfähig bleibt.
Dazu braucht es nicht «nur» neuen, modernen Wohnraum, sondern vor allem auch strukturelle Verbesserungen der bestehenden, teilweise veralteten Wohnflächen. Bevor aber ein Investitionsentscheid gefällt werden kann, muss der Liegenschaftenbesitzer wissen, in welchem baulichen Zustand sich seine Liegenschaft befindet und welches Entwicklungspotenzial diese besitzt. Und genau da setzt der ImmoCheck an.
Der ImmoCheck ist die erste Massnahme, welche nun lanciert wird. Regierungspräsident Reto Dubach ist sich bewusst, dass noch weitere Massnahmen nötig sind, um die Siedlungserneuerung nachhaltig umzusetzen. Deshalb wird mit Hochdruck an einer Vorlage gearbeitet, welche ein ganzes Massnahmebündel beinhalten wird. Reto Dubach ist überzeugt, dass Schaffhausen ? auch aufgrund der immer besseren Erreichbarkeit auf Schiene und Strasse ? viel Potential besitzt und schon heute ein kleines Wohnparadies ist.
Der ImmoCheck ist eine Hausanalyse, welche den baulichen Zustand einer Liegenschaft erfasst. Er soll dazu beitragen, dass sich Eigentümer mit ihrer Liegenschaft auseinandersetzen und anschliessend auf der Grundlage fundierter Informationen einen Investitionsentscheid fällen können. Denn viele Eigentümer ? vor allem kleinere und lokale Marktteilnehmer oder Eigentümer von grossen, unternutzten Liegenschaften (z.B. Ökonomiegebäude) ? verfügen über einen ungenügenden Überblick über den baulichen Zustand und das Entwicklungspotenzial ihrer Liegenschaft. Der ImmoCheck zeigt die Kosten für den aufgelaufenen Unterhalt der Liegenschaft sowie Entwicklungs- und Sanierungsmöglichkeiten auf. Damit können Strategien zum langfristigen Werterhalt unter Ausschöpfung zusätzlicher Potenziale erarbeitet werden. Der Liegenschaftenbesitzer soll sich etwa darüber im Klaren sein, ob eine Sanierung reicht oder die Liegenschaft gar abgerissen und neu aufgebaut werden soll. Mit dem ImmoCheck wird also die Modernisierung bestehender Wohnflächen vorangetrieben und durch geschickte Ergänzungen neuer Wohnraum geschaffen werden. Werden bisher schlecht genutzte oder den heutigen Ansprüchen nicht entsprechende Wohnungen samt Umfeld modernisiert, entstehen Nachahmereffekte, die schliesslich die notwendige, bisher vernachlässigte Siedlungserneuerung unterstützen und die Verdichtung nach innen fördern.
Der ImmoCheck richtet sich an Hauseigentümer, die eine Liegenschaft im Kanton Schaffhausen mit Baujahr 1980 oder älter besitzen und ein Potenzial von mindestens 300 m2 Nutzfläche und zwei Wohneinheiten aufweist. Im Kanton ansässige Architekten und Immobilienfachleuten führen den ImmoCheck durch. Die Kosten von 4'500.-- bis 6'000.-- Franken werden vom Kanton zur Hälfte übernommen.
Schaffhausen, 8. April 2011
BAUDEPARTEMENT