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Die Verpackungskünstler der Region

05.07.2019

Von 2016 bis 2018 ist auf dem Neuhauser SIG-Areal das Bauprojekts Grünerbaum realisert worden. Die Gloor AG Bauunternehmung war zuständig für die Eingerüstung der ehemaligen Industriegebäude – der grösste Auftrag in der Firmengeschichte. BILDER ZVG

Wenn eine Kirche, eine Burg oder ein Hochhaus ein Gerüst braucht, ist die Gloor AG Bauunternehmung die richtige Wahl. Die Schaffhauser Firma, die vor 40 Jahren in Buchthalen ihre Geschäftstätigkeit aufnahm, ist aber auch im Hochbau tätig.

Am 1. Juli 1979 gründeten die Brüder Willi und Heinz Gloor ihre eigene Firma und nahmen zusammen mit einem Mitarbeiter die Arbeit auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte die einzige Baufirma in Buchthalen, die Firma Theiler + Röthlisberger, ihre Geschäftstätigkeit aufgegeben. Eine Chance für die beiden Jungunternehmer. «Wir konnten in die Bresche springen», erinnert sich Heinz Gloor. Ausserdem konnten sie von der Firma Gerüst- und Schalmaterial und weitere Gerätschaften übernehmen.

Fünf Monate später folgte ein nächster wichtiger Schritt. Am 4. Dezember 1979 kauften die beiden Brüder die Liegenschaft Grünau an der Windeggstrasse 10 in Buchthalen. In den anschliessenden Monaten wurde die einstige Schreinerei zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut. Nicht nur die junge Firma fand dort eine Bleibe, sondern auch die beiden Unternehmer, die im Haus wohnten. Die Gloor AG Bauunternehmung wuchs langsam, aber stetig. Die Mitarbeiterzahl stieg an; es wurden zusätzliche Gerüste, Krane und andere Maschinen gekauft.

Heinz Gloor wird Alleinbesitzer
Im Jahr 2000 kam es zu einer einschneidenden Wende. Aus gesundheitlichen Gründen verkaufte Willi Gloor seine Hälfte an der Geschäftsliegenschaft seinem drei Jahre jüngeren Bruder und trat aus der Firma aus. Letzterer war nun Alleinbesitzer. Das Wachstum hielt an, die Mitarbeiterzahl stieg wegen guter Auftragslage auf 40, später sogar auf 50. 2005 konnte ein spektakulärer Auftrag ausgeführt werden: die Eingerüstung der Burg Hohenklingen in Stein am Rhein. Doch es ging nicht nur aufwärts. Die Folgen der Finanzkrise von 2008 bekam auch das Buchthaler Unternehmen zu spüren. Die Belegschaft musste auf 30 Mitarbeiter vermindert werden. Im gleichen Jahr gab es aber auch eine freudige Entwicklung: Heinz Gloors Sohn trat als Bauführer in die Firma ein. Das Ziel, dass er eines Tages die Firma führen könnte, wurde am 1. Januar 2016 Wirklichkeit. Flavio Gloor übernahm die Aktienmehrheit der Gloor AG Bauunternehmung und wurde deren Geschäftsführer. Sein Vater ist bis heute Minderheitsaktionär und Präsident des Verwaltungsrats. Die dritte Generation wächst in Gestalt der Enkel Marlon (neun Jahre alt) und Vincent (sieben Jahre alt) bereits heran. Die Entscheidung, ob sie eines Tages in die Firma einsteigen wollen, überlässt Grossvater Heinz jedoch ihnen. «Es wäre schön», sagt er. «Es muss aber nicht zwingend sein.»

Ein wichtiger Schritt in der Firmengeschichte wurde 2015 eingeleitet. Im Grubenquartier wurde auf dem Laternenacker ein unbebautes rund 6600 Quadratmeter grosses Grundstück gesichert. Nachdem 2016 die Baubewilligung für einen neuen Werkhof vorlag, wurde im Herbst 2017 mit dem Bau begonnen. Die Bauleitung übernahm – zur Entlastung seines Sohnes – Heinz Gloor. Im Dezember 2018 war das Gebäude fertig und wurde am 3. Januar 2019 in Betrieb genommen. Es besteht aus einer 450 Quadratmeter grossen Werkhofhalle, Bürofläche von 132 Quadratmetern, einer 3 1/2-Zimmer-Wohnung und vier Studios. Insgesamt wurden etwa 5 Millionen Franken investiert; ein Teil der Arbeiten konnte mit eigenen Leuten ausgeführt werden.

Solaranlage auf dem Dach
Nebst den grosszügigen Platzverhältnissen ist ein grosser Vorteil des neuen Standorts, dass er nicht unmittelbar an Wohnquartiere angrenzt. Lärmkonflikte sind – anders als in Buchthalen – nicht zu erwarten. Beim Bau wurden auch ökologische Ziele verfolgt. So wurde auf dem Dach eine 8-Kilowatt-Solaranlage gebaut. Zum Schutz der in der Nachbarschaft lebenden Fledermäuse besteht ein Teil des Grundstücks aus einer Naturwiese, die mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden soll. Das Dachwasser wird auf diesen Teil des Grundstücks geleitet und versickert im kiesigen Untergrund, ohne die Kanalisation zu belasten. Das Vordach, das vor der Halle gebaut wurde, wird begrünt.

Ein Umsatzdrittel im Gerüstbau
Ein wichtiges Standbein des Unternehmens ist der Gerüstbau. Er macht etwa einen Drittel des Umsatzes aus. Nebst der bereits genannten Burg Hohenklingen wurde auch das Haus Grünerbaum auf dem SIG-Areal in Neuhausen mit Gloor-Gerüsten eingekleidet. Weitere Grossprojekte waren die IWC-Fabrik im Merishausertal und die Kirche St. Maria in Schaffhausen. Insgesamt steht Gerüst-material für eine Fläche von 40 000 Quadratmetern zur Verfügung. Bei gewissen Aufträgen wird das Erscheinungsbild der Bauobjekte so stark verändert, dass man meinen könnte, der international tätige Verpackungskünstler Christo sei am Werk gewesen. Die anderen beiden Umsatzdrittel macht das Unternehmen mit allgemeinen Hochbauarbeiten, mit Gipser-, Bohr-, Fräs- und sonstigen Kundenarbeiten. Der aktuelle Mitarbeiterstand ist bei 25 bis 30. Wachstum um jeden Preis liegt den Verantwortlichen der Gloor AG Bauunternehmung fern. Heinz Gloor spricht von Bescheidenheit. «Wir haben Freude an unserem Handwerk», sagt er, «und auch an zufriedenen Kunden.» (vf)

Gloor AG
Bauunternehmung
Talstrasse 20
8200 Schaffhausen

info@gloorbau.ch
Telefon 052 624 17 63
Fax 052 624 17 83

Alle weiteren Informationen zu Verpackungskünstler aus Schaffhausen finden Sie unter: www.gloorbau.ch

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